Digitale Medienkunst am Oberrhein.
Konservierung – Restaurierung – Zukunftssicherung
 
Perla Innocenti

Die Bits am Leben halten: Authentizität und Dauerhaftigkeit digitaler Kunst

Die technologische Landschaft, die in der digitalen Kunst geschaffen und benutzt wird, stellt eine Herausforderung an deren langfristige Zugänglichkeit, die Potentialität ihrer Unversehrtheit und die Wahrscheinlichkeit, ihre Authentizität auf Dauer zu bewahren. Wir müssen einschreiten, um digitale Kunst am Leben zu erhalten. Aufgrund ihrer ephemeren, dokumentarischen, technischen und mehrteiligen Natur haben diese Kunstwerke jedoch traditionelle museologische Herangehensweisen zur Dokumentation und Erhaltung in Frage gestellt. Es gibt theoretische, methodische und praktische Probleme, die mit Dokumentation, Zugang, Funktion, Kontext und Bedeutung digitaler Kunst verbunden sind, welche systematischer und wissenschaftlicher angegangen werden müssen: Was ist ein Kunstwerk im digitalen Zeitalter? Was sollte für die Zukunft bewahrt werden? Wer, wo und wann sollte sammeln und sichern? Was ist Eigentum? Was ist der Kontext digitaler Kunst? Aufbauend auf einer fallbasierten Untersuchung aktueller Digital- und Medienkunst-Konservierungspraktiken an führenden internationalen Museen und einer Übersicht relevanter Bewahrungsinitiativen, das Konzept der Authentizität in Bezug auf digitale Kunstwerke und durch seine Verbindungen mit der Kunstphilosophie, digitaler Konservierung, Archivwissenschaft und Informationsmanagement ist erkundet.

 


Biografie
Perla Innocenti ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Kunstgeschichte an der University of Glasgow, wo sie als Chef-Investigatorin des EU-Projektes MeLA und Co-Investigatorin der EU-Projekte ECLAP und SHAMAN interdisziplinäre Forschungen zur Konservierung digitaler Kunst und zum kulturellen Erbe im Bereich der Informationsverarbeitung unternimmt. Sie war Co-Investigatorin des EU-Projektes DL.org (Interoperabilität digitaler Bibliotheken), und arbeitete an der Entwicklung der europäischen digitalen Bewahrungsprojekte DPE (Aufbewahrungsortsdesign und Riskenabschätzung, in Zusammenarbeit mit dem UK Digital Curation Center), Planets (Anwendungsmodelle) und CASPAR (Zertifizierung und vertrauenswürdige Aufbewahrungsorte) mit. Zuvor forschte Perla am Politecnico di Milano, Italien, zu Informationssystemen für das Industriedesign und koordinierte die Aktivitäten und Projekte digitaler Bibliotheken. Auch unternahm sie museologische Forschungen und arbeitete zusammen mit diversen italienischen Institutionen an Museumsausstellungen. Perla besitzt einen Abschluss in Neuerer Kunstgeschichte von der Universität Rom La Sapienza und einen Master in Kulturerbe-Management und Kommunikation von der Scuola Normale Superiore di Pisa. Die Ergebnisse ihrer Forschungen wurden auf internationalen Konferenzen präsentiert sowie in Journalen und Büchern veröffentlicht.

 
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