Digitale Medienkunst am Oberrhein.
Konservierung – Restaurierung – Zukunftssicherung
 
Peter Weibel
weibelSession IV PRODUCING AND PRESERVING IN EVERYDAY EXHIBITION-MAKING

Peter Weibel
CEO, ZKM | Karlsruhe








Zu einer materiellen Geschichte der Medien

Die Restaurierung und Konservierung von Gemälden und Skulpturen war nie nur eine Frage des Stils und der Komposition, sondern ebenso eine Frage der Materialität. Ebenso ist die Restaurierung und Konservierung von Medienkunstwerken nie nur eine Frage des Konzepts, sondern mehr denn je eine Frage der Materialität. Was werden die Museen machen mit Kunst, deren Verfallszeit eingeplant ist, seien es Schokoladeskulpturen von Dieter Roth, seien es Magnetbänder und digitale Datenspeicher. Meine These ist: Der Speicherraum expandiert unendlich, die Speicherzeit implodiert in immer kürzeren Abständen. Ressourcenknappheit ist das Schicksal der technischen Trägermedien und der technischen Künste (von Neonröhren bis zu alten Fernsehapparaten).

 

 

Biografie
1944 in Odessa geboren, studierte Peter Weibel Literatur, Medizin, Logik, Philosophie und Film in Paris und Wien. Durch seine vielfältigen Aktivitäten wurde er eine zentrale Figur in der europäischen Medienkunst. Seit 1984 ist er Professor an der Universität für Angewandte Kunst in Wien, von 1984 bis 1989 war er Professor für Video und Digitale Kunst am Center for Media Study an der State University of New York in Buffalo. 1989 gründete er das Institut für Neue Medien an der Städelschule in Frankfurt, das er bis 1995 leitete. Von 1986 bis 1995 war er künstlerischer Leiter der Ars Electronica in Linz und von 1993 bis 1999 Österreichs Kommissär der Biennale von Venedig. Von 1993 bis 1998 Chefkurator der Neuen Galerie in Graz und seit 1999 Vorstand des ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe. 2008 künstlerischer Leiter der Biennale von Sevilla (Biacs3). 2007 wurde ihm die Ehrendoktorwürde der University of Art and Design Helsinki verliehen, 2008 das französische Ehrenzeichen „Officier dans l'Ordre des Arts et des Lettres“ und 2009 der „Friedlieb Ferdinand Runge-Preis für unkonventionelle Kunstvermittlung“ der Stiftung Preußische Seehandlung, die Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg und der „Europäische Kultur-Projektpreis“ der Europäischen Kulturstiftung. Ebenfalls 2009 wurde Peter Weibel zum ordentlichen Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste München gewählt. Von 2009 bis 2012 ist er Gastprofessor an der University of New South Wales, Sydney, Australien. 2011 wird er Künstlerischer Direktor der 4. Moskau Biennale für zeitgenössische Kunst sein.
 
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